Inflation: KfW-Mythen und Wirklichkeit

Wenn Sie aktuell z.B. in Ihren Supermarkt oder Ihre Lieblingspizzeria gehen, so werden Sie feststellen, dass die Preise der Produkte bzw. Gerichte seit der Einmalzahlung des Inflationsausgleichs entweder gleich hoch geblieben oder sogar noch weiter gestiegen sind. So wichtig und gut die voran genannte Zahlung auch war – eine Inflation führt eben zu einer dauerhaften, nachhaltigen Belastung, selbst wenn in der Folge die Inflation bis auf 0 sinken würde. Letzteres ist aber mehr als fraglich. Auch wenn der KfW-Vorstand hier beschwichtigt: Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Lage, national und international, erscheint es mehr als fraglich ob bzw. wie stabil es wieder zu einer Beruhigung der Inflation kommt.

Bereits jetzt hat sich in den letzten Jahren durch die Schere zwischen Inflation und Tariferhöhungen ein Kaufkraftverlust von rund 14% ergeben.

Hinzu kommt die verspätete und nur teilweise Weitergabe an die übertariflich bezahlten Mitarbeiter. Angesicht dieser Tatsachen und dem Blick auf die eigene Gehaltsentwicklung dürften die meisten Beschäftigten glauben lassen, dass sie sich verhört haben, als erst kürzlich durch den Vorstand eine Reallohnsteigerung in den letzten Jahren kolportiert wurde. Solch ein kommunikativer Umgang mit den immer lauter werdenden Unmut über die fortlaufenden Einschnitte haben nichts mit Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten zu tun.

In seinen Einlassungen lässt der Vorstand keinen Zweifel daran aufkommen, dass auch zukünftig die durch den Arbeitgeber geschaffenen strukturellen Probleme im aktuellen Gehaltsgefüge aus den regulären Mitteln behoben werden sollen. Immer noch gibt es insbesondere junge Kolleginnen und Kollegen, die mit möglich geringen Gehältern, teilweise deutlich unterhalb der Gehaltsbänder ihrer Stelle, eingestellt worden sind und deren Gehalt noch immer angeglichen werden muss. Die daraus folgende Anpassung an eine, im Vergleich zu anderen Beschäftigten, angemessene Vergütung erfolgt zu Lasten der bisherigen Beschäftigten. Dies und die Behebung des  Gender-Pay-Gaps sollten nichts mit normalen Gehaltsentwicklung zu tun haben. Diese Themen werden jedoch aktiv durch den Arbeitgeber miteinander vermischt und der steigende Frust manifestiert sich bei jeder Gelegenheit, bei der Fragen und Anmerkungen in Richtung Vorstand und HR platziert werden können. Kolleginnen und Kollegen, die auf Grund der aktuellen Marktlage, mit Gehältern deutlich über dem der langjährig Beschäftigten eingestellt werden verschärfen den Konflikt

Unabhängig davon, welche Instrumente der Gehaltsanpassung die KfW Bankengruppe wählen könnte und wählen wird – die Basis für eine nachhaltige Erhöhung bleibt weiterhin, sowohl für die Tarifangestellten als auch für die übertariflich Bezahlten: Ein guter und angemessener Abschluss in den kommenden Tarifverhandlungen. Wir können nicht oft genug darauf hinweisen, dass dies auch nur mit einer Unterstützung durch Mitgliedschaften im DBV passieren kann. Die Arbeitgeberseite finanziert seine Interessensvertretung aus Erträgen, die durch Ihre Arbeitsleistung generiert wurden. Zeigen Sie durch Ihre DBV-Mitgliedschaft, dass Sie für Ihre persönlichen Interessen und die Ihrer Kollegen eintreten. Wir in der DBV-Betriebsgruppe stehen Ihnen hier gerne mit Informationen zur Seite und beantworten natürlich auch Ihre Fragen. Sie können uns über unser Kontaktformular oder per Mail unter kontakt@dbv-in-der-kfwgruppe.de gut und diskret erreichen.